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Die Schuldenfalle

Verschiedene Studien und Erhebungen zeigen es: Junge Menschen in der Schweiz verschulden sich überproportional oft. Jeder Vierte 18- bis 24-Jährige gibt mehr Geld aus, als er einnimmt. Jeder Zehnte in dieser Altersgruppe hat Schulden von mehr als 2000 Franken. Leider haben von diesen Personen nach 5 Jahren immer noch knapp die Hälfte ihre Schulden nicht abgebaut. Viele schaffen es nie, aus der Schuldenfalle heraus zu kommen. Am besten ist es also, gar nie reinzutappen!

Junge Menschen verschulden sich vor allem in den Bereichen E-Commerce (Rechnungen aus Online-Versandhandel), Telekommunikation (Rechnungen für Abonnemente und Gebühren für Handy, Festnetztelefonie, Internet) und Gesundheit (Rechnungen für Arzt- und Laborkosten). Eine weitere grosse Gefahr liegt auch bei Einkäufen, die mit der Kreditkarte – also vorerst auf Pump – getätigt werden. Es lohnt sich, lieber zwei Mal zu überlegen und das Budget zu konsultieren, bevor die Kreditkarte gezückt wird.

Die untenstehende Grafik zeigt, mit welchem Höchstbetrag junge Menschen durchschnittlich in den Bereichen Gesundheit, Telekommunikation und E-Commerce verschuldet sind.

Jung, männlich und häufig auch verschuldet

Ein deutlicher Unterschied beim Verschuldungsrisiko besteht zwischen den Geschlechtern. Insbesondere in der Altersgruppe der 18-25-Jährigen klafft das Verschuldungsrisiko zwischen den jungen Männern und Frauen am weitesten auseinander.

Mit dem Älterwerden nähern sich die beiden Risikowerte einander an.

Stadtleben und eigene Wohnung sind für Jugendliche meist zu teuer

Ein deutlicher Graben beim Verschuldungsrisiko tut sich bei den ganz jungen Menschen im Stadt-Land-Vergleich auf. Haben auf dem Land und in der Agglomeration die jungen Menschen ein geringes Verschuldungsrisiko, bewegen sich die jungen Stadtbewohner im überdurchschnittlichen Risikobereich.

Auch alleinlebende Menschen zwischen 18 und 25 Jahren sind überdurchschnittlich oft verschuldet. Das Verschuldungsrisiko beim Leben in Wohngemeinschaften erweist sich während der Ausbildung/des Studiums für diese jungen Erwachsenen als die meist einzige bezahlbare Wohnform nach dem Auszug aus dem Elternhaus.

Minimalisten kommen mit ihren Mitteln häufiger nicht über die Runde

Der Zusammenhang zwischen Verschuldungsrisiko und Ausbildungsgrad ist unübersehbar. Erwerbstätige, deren Ausbildungsgrad sich auf die obligatorische Schulbildung beschränkt, sind einem höheren Verschuldungsrisiko ausgesetzt als solche mit mittlerem oder hohem Ausbildungsgrad.

Das niedrige Verschuldungsrisiko der tiefsten Einkommensklassen ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass es sich um zusätzliche, meist aus Teilzeitbeschäftigungen resultierende Einkommen handelt oder die Personen durch Subventionen unterstützt werden.
Ab einem Einkommen von 100'000 Franken pro Jahr verringert sich das Verschuldungsrisiko wieder beträchtlich.

Um nicht in die Schuldenfalle zu geraten und die Übersicht über deine Finanzen zu verlieren, solltest du dein eigenes Budget mit den monatlichen Einnahmen und Ausgaben erstellen. Das hilft dir auch, auf ein Ziel hin zu sparen.